Unsere Rückkehr- und Zuzugsinitiative „Heeme fehlste“ hat in den letzten Monaten das Forschungsprojekt „Willkommenssalons zur Analyse der Bedarfe und Wünsche Rückkehrender in die ostdeutschen Braunkohlereviere“ vom Institut für Resilienz im ländlichen Raum (IRLR), welches im Auftrag des Kompetenzzentrums Regionalentwicklung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung in Cottbus stattfand, maßgeblich unterstützt. Nun wurden die Ergebnisse präsentiert und die Initiative „Heeme fehlste“ erhielt viel Lob.

Die Städte Zeitz und Spremberg wurden exemplarisch für ein Forschungsprojekt ausgewählt, das herausfinden wollte, aus welchen Gründen Rückkehrer zurückkehren und welche Erfahrungen sie bei diesem Schritt gemacht haben. Das IRLR hat in den vergangenen Monaten jeweils zwei workshopartige „Willkommenssalons“ mit in die Stadt Spremberg und Zeitz Zurückgekehrten durchgeführt und mit ihnen über Motivationen für die Rückkehr, Erfahrungen, positive Erlebnisse, Herausforderungen etc. gesprochen. Daraus wurden Erkenntnisse für andere Rückkehrerinnen und Rückkehrer sowie Zugezogene abgeleitet, die am 3. Juli 2024 in Spremberg präsentiert wurden.

Die Projektkoordinatorin der Initiative „Heeme fehlste“ beteiligte sich deshalb auch an diesem Tag an der Abschlussveranstaltung des Forschungsprojektes. In dem zauberhaften Ambiente des Hornower Schlosses, das von dem Kulturverein „Wir lassen die Kultur im Dorf Hornow“ betrieben und erhalten wird, wurden an diesem Tag die Ergebnisse des IRLR präsentiert und Empfehlungen an die Kommune Spremberg ausgesprochen. Laut dem IRLR kam es zu dem überraschenden Ergebnis, dass die Beweggründe für eine Rückkehr eher im familiären und sozialen Umfeld liegen. Für unsere Initiative wahrlich kein neuer Fakt, denn wir erfahren in unseren Aktivitäten das für gut über die Hälfte aller Zurückgekehrten die Nähe zur Familie ein wichtiger Grund ist, um wiederzukommen. Weitere Angaben basieren auf die Nähe zu Freunden oder gaben die Gründung einer Partnerschaft als Umzugsgrund an.

Die abgeleiteten Empfehlungen des IRLR zielen darauf ab, die ländlichen Regionen durch eine Reihe von Maßnahmen attraktiver und lebenswerter zu gestalten. Sie betonen die Wichtigkeit von Familie und sozialem Umfeld als Basis für die Rückkehr und das Bleiben, indem familiäre Netzwerke gestärkt und Pflege- sowie Betreuungsangebote ausgebaut werden. Ebenso wird auf die Bedeutung von Wohnraum, Infrastruktur und Mobilität hingewiesen, wobei moderne, flexible Arbeitsmodelle und eine verbesserte digitale Anbindung sowie Nahverkehr eine zentrale Rolle spielen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Stärkung von Arbeit, Unternehmensnachfolge und der Wiederbelebung leerstehender Gebäude durch attraktive Arbeitsbedingungen und innovative Lösungen. Die Region soll durch positive Kommunikation und ein starkes Image gefördert werden, um als lebenswerte Gegend wahrgenommen zu werden. Ehrenamtliches Engagement und Teilhabe sind ebenfalls entscheidend, um das soziale Gefüge zu stärken und Rückkehrer zu integrieren. Schließlich werden die Vernetzung und der Austausch unter Rückkehrern und bestehenden Bewohnern betont, um ein starkes Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln und zu fördern.

Die Heeme fehlste-Initiative wurde bei dieser Abschlussveranstaltung besonders hervorgerufen. Da die Initiative bereits seit dem Jahr 2017 besteht und einige Formate wie das Heimkehrer-Sommerfest oder die regelmäßigen Heeme fehlste-Stammtische sich mit den Jahren etabliert und stetig weiterentwickelt haben, werden wir als Vorzeigebeispiel bei der Abschlussveranstaltung genannt und unsere Aktivitäten und Bemühungen positiv wertgeschätzt. Die Projektkoordinatorin bedankt sich im Namen der Initiative für diese äußerst positive Einschätzung.

Dennoch kamen in der anschließenden Diskussion mit den Besuchern noch Fragen oder Aspekte auf, die es durchaus zu beachten gilt: Unter anderem wurde davon gesprochen, besonders die weichen Standortfaktoren der Stadt Spremberg noch besser zu kommunizieren, des Weiteren fragte ein anderer Besucher, warum man in den Forschungsprojekt nicht diejenigen ehemaligen Spremberger befragt hat, die noch nicht zurückgezogen sind. Was brauchen diese Leute, um wieder zurückzuziehen? Ein interessanter Aspekt, der auch unserer Initiative weiterhelfen könnte. Oder der Hinweis einer Besucherin auch offen und direkt Problemlagen oder Herausforderungen der Stadt zu thematisieren und zu nutzen, um es irgendwann besser zu machen.

Im Gesamten eine gelungene Veranstaltung. Die Heeme fehlste-Initiative hofft, dass die Themen Rückkehr und Zuzug weiterhin erforscht werden.