Ein Geschenk versüßt den Neustart in der Stadt Spremberg: Eine Willkommensbox erhalten Rückkehrer und Zuzügler, die in die Kernstadt beziehungsweise in einen der 14 Ortsteile ziehen. Die Box ist ein Erfolgsmodell: Kürzlich ist bereits Nummer 150 an Neu-Spremberger überreicht worden. Über die freuten sich Petra Schärer (63) und Detlef Engelmann (67).

Von der Aktion ist das Paar begeistert. Und überrascht, dass es eine solche Aufmerksamkeit in Spremberg gibt. Es sei eine tolle Idee. „Eine echte Willkommensgeste“, so Petra Schärer. Sie warf direkt einen Blick in die in die Kiste. Die ist gut gefüllt – unter anderem mit einem Kaffeebecher, Marmelade und Tee. Hinter der Willkommensbox steht die Rückkehr- und Zuzugs-Initiative „Heeme fehlste!“ aus Spremberg.

Seit 2024 überreicht Projektkoordinatorin Anja Guhlan von der ASG Spremberg GmbH die Willkommensboxen. „Im ersten Jahr waren es 86 Stück, die 125 Rückkehrer und Zuzügler erhalten haben“, sagt sie. Jeweils eine Kiste gibt es für Singles. Paare und Familien teilen sich eine Box. „Im Jahr 2025 haben wir bislang 64 Boxen an 103 Rückkehrer und Zuzügler herausgegeben“, so die Projektkoordinatorin. „Heeme fehlste!“ unterstützt vor dem Umzug unter anderem bei der Job- und Wohnungssuche. Das dauert manchmal wenige Wochen. Manchmal aber auch ein Jahr. Durchschnittlich 24 Interessenten – Einzelpersonen und Familien – berät die Koordinatorin pro Jahr. Ungefähr die Hälfte von ihnen zieht tatsächlich nach Spremberg.

Rückkehrer und Zuzügler aus der ganzen Welt 

Willkommensboxen bekommen nicht nur die Rückkehrer und Zuzügler, die die Initiative begleitet. Alle Neu-Spremberger erhalten sie, wenn sie es wünschen. Im Einwohnermeldeamt wird auf die Aktion von „Heeme fehlste!“ aufmerksam gemacht und der Kontakt zu Anja Guhlan vermittelt.

Menschen aus der gesamten Bundesrepublik Deutschland und sogar von anderen Kontinenten sind 2025 in die Stadt gezogen. Sie kamen etwa aus der Schweiz, Österreich, Thailand und Bulgarien. Aber auch aus ferneren deutschen Städten wie Bremen, Aschersleben, Münster, Leipzig, Berlin, Hamburg, Bremerhaven und Schweinfurt. Doch auch Menschen aus der Region lockt Spremberg an, beispielsweise aus Schwarzheide, Drebkau, Weißwasser, Forst, Döbern und Hoyerswerda.

Petra Schärer und Detlef Engelmann sind aus dem gut 20 Kilometer entfernten Welzow zugezogen. Seit Anfang September 2025 sind sie Spremberger. Grund für den Umzug: die Suche nach einer neuen Wohnung. Ursprünglich wollte das Paar nach Großräschen ziehen. Dort hatte sich aber ein barrierefreies Wohnprojekt, für das sie sich interessierten, verzögert. Im Spremberger Ortsteil Schwarze Pumpe ist das Paar schließlich fündig geworden. Das neue Zuhause im Untergeschoss eines sanierten Gebäudes ist barrierefrei. Gefallen sei die Entscheidung für die vier Wände innerhalb einer Woche. „Die Wohnung ist sehr schön, auch das Umfeld ist klasse“, sagt Petra Schärer. Detlef Engelmann schwärmt von den vielen Radwegen in der Umgebung. Er wolle viel mit dem Rad fahren.

Spremberg als attraktiver Lebensort 

An Spremberg gefalle den beiden, dass es eine belebte Einkaufsstadt ist. Das Kulturangebot sei in Ordnung, außerdem seien Verwandte in der Stadt. Negatives sei ihnen nicht aufgefallen. Sie hätten sich gleich heimisch gefühlt. Bevor sie die Willkommensbox erhalten haben, kannten sie die Initiative „Heeme fehlste!“ noch nicht. Der Zweck gefällt ihnen und den Slogan „Heeme fehlste!“ finden sie neckisch. Weil es eben Niederlausitzer Mundart ist. Bei Bedarf hätten sie die Hilfe der Initiative in Anspruch genommen.

Nach der 150. Willkommensbox ist lange noch nicht Schluss. Regelmäßig melden sich Neu-Spremberger bei Anja Guhlan, die Geschenkekisten abholen möchten. Die nächsten Termine stehen bereits im Kalender.